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Es rollen Köpfe im Königreich des Fußballs. Die Präsidenten des Welt- und europäischen Fußballverbandes, Sepp Blatter und Michel Platini, sind für drei Monate… suspendiert?… beurlaubt?… aus der Schusslinie genommen? Da mag man nicht an Zufall glauben, dass ausgerechnet jetzt (und doch über 15 Jahre nach der Vergabe der Fußball-WM an Deutschland) Meldungen über angebliche Schwarzgeldkonten des DFB und Schmiergeldzahlungen an die Öffentlichkeit geraten. Ex-FIFA-Mediendirektor Guido Tognoni hielt gestern im Aktuellen Sportstudio Theo Zwanziger für eine mögliche undichte Stelle. Wer dessen Verhältnis zum amtierenden DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach kennt, wundert sich nicht, dass ausgerechnet dieser (neben Anderen) ins Visier der Nachrichten geriet. Niemand wird ernsthaft behaupten, dass Entscheidungen bei Vergaben von Euro- oder Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen allein aus Sympathie, Freundschaft, Nächstenliebe oder anderen ehrenwerten Gründen getroffen werden. Ob es sich dabei um einen Austausch an Gefälligkeiten, abrechenbaren Dienstleistungen, Kungelei, Beschiss oder Bestechung handelt, wird in Zukunft möglicherweise die Gerichte beschäftigen. Für den Moment gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Auf die Blattinis dieser Welt können wir in der Zwischenzeit gut verzichten.