Puh, mein lieber Herr Gesangsverein und Vizeweltmeister, das war ein hartes Stück Arbeit. Nach einem glanzlosen Match kämpft sich Japan mit viel Herz bis ins Elferschießen, um dann dreimal an Kroatiens Keeper Livaković zu scheitern. Allein Asano (!) trifft für die Japaner vom Punkt. Jetzt aber ab nach Hause, der Abstiegskampf wartet. Ein Tor im Ruhrstadion wäre die Steigerung von fällig, nämlich überfällig.
Beim Abendspiel bittet Brasilien das Team von Südkorea zum Tanz. Die erste positive Nachricht: Das Traumduo Béla Réthy und Sandro Wagner dribbelt uns wieder ihren feinen Mix aus soliden Analysen, unverzichtbaren Fakten und launigen Kommentaren auf die Wohnzimmercouch. O-Ton Sandro Wagner: „Ich leg mich mal früh im Spiel fest, heute ist eine Überraschung drin.“
Da schießt der ex-Stürmer aber um Schamhaaresbreite vorbei, die Party geht los, zwei Torschüsse, zwei Tore, nach zwölf Minuten hat Südkorea den Caipirinha schon auf. Richarlison setzt noch einen drauf: Hatte er schon mit seinem Flugvolley gegen Serbien das bislang schönste Turniertor erzielt, macht er sich in der 29. Minute nach einer unglaublichen Ballstafette mit dem 3:0 für Brasilien unsterblich. Gänsehautentzündung. Nach einem weiteren Gegentreffer torkeln die „Taegeuk Warriors“ zum Pausentee.
Die zweite Hälfte ist dann nur noch Ergebnisverwaltung von beiden Seiten, die einen müssen nicht mehr, die anderen können nicht mehr, außer den Ehrentreffer.
Mit Südkorea verabschiedet sich auch das letzte Team aus Asien von diesem Wettbewerb.